Stamm

Der Stamm Roden existiert nun seit mehr 75 Jahren. Hier ein kleiner Rückblick auf unsere Stammesgeschichte:

1947 wurde der Pfadfinderstamm „Graf Folke Bernadotte“ durch Sepp Marx und Wolfgang Müller gegründet.

Den schwierigen Anfangsjahren in der Nachkriegszeit, welche mit Begeisterungsfähigkeit für die Pfadfinderidee gemeistert wurde, folgte eine stete Aufwärtsentwicklung; viele Rodener Jungen fanden in der Pfadfindergemeinschaft eine neue Orientierung und Aufgabe.

Erste gemeinsame Zeltlager mit Franzosen und Luxemburgern, Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre bestätigten die Ländergrenzen überschreitende Idee des Pfadfindergründers, Lord Robert Baden-Powell. Freundschaften entstanden mit Pfadfindern anderer Nationen, in dieser schlimmen Nachkriegszeit bestimmt keine Selbstverständlichkeit.

Die Pfadfinder wurden ein wichtiger Teil der Pfarrgemeinde Maria-Himmelfahrt. Unvergessen sind die Auftritte des Zirkus „RoKiBa“ während des Basars zugunsten des Wiederaufbaus der Pfarrkirche. Die Pfadfinder gehörten einfach dazu, auch bei den Fronleichnams- und Donatusprozessionen, bei kirchlichen und weltlichen Festen waren sie immer zugegen.

Zeltlager und Reisen im In- und Ausland sorgten für regen Zuspruch zu der damals noch reinen Jungengemeinschaft. Von der Fahrt nach Rom, nach London, nach Straßburg oder ins Allgäu schwärmen heute noch die Altpfadfinder bei ihren Treffen im neuen Pfadfinderheim.

Höhepunkte im Pfadfinderleben waren die jährlichen großen Zeltlager, neben den kleinen, unzähligen Wochenendlagern wurden sie zur Tradition. Die Ziele reichten von Piesbach bis nach Longemer/Geradmer, von Hüttersdorf bis nach Pfronten, von Luxemburg bis in den Schwarzwald.

Heute würde man das Lager von 1964 in der Normandie, das Camp de l’amitée“ als absolutes Highlight bezeichnen. In der Nähe von Le Havre trafen sich über 300 saarländische (davon viele Rodener) und französische Pfadfinder; ein Ereignis, von welchem alle Beteiligten immer noch mit glänzenden Augen erzählen. Besuche bei den Pfadfinder-Welttreffen, den Jamborees in Österreich, Holland und zuletzt in England und Schweden waren weitere Höhepunkte.

Auf dem Rodener Marktplatz konnte 1967 mit einem großen Schaulager das 20-jährige Bestehen gefeiert werden. Manche Rodener Bürger werden sich noch erinnern, als der Fackelzug vom Notkreuz aus durch die Straßen zum durch Lagerfeuer erhellten Marktplatz führte; die Pfadfinder und das Pfadfinderleben prägte unseren Ort für einige Tage.

In den 70ern mussten die Pfadfinder in Roden, wie auch fast alle Jugendgruppierungen dem Zeitgeist Tribut zollen. Die Jugend suchte nach Idealen, die persönliche Freiheit ließ sich nicht mehr in den durch Gemeinsamkeit bestimmten Strukturen des Pfadfindertums ausleben, der Pfadfinderstamm dümpelte dahin.

Peter Bast wagte 1981 einen Neuanfang. In der Pfarrgemeinde Christ-König sammelte er Mädchen und Jungen zu einem Stamm, der rasch anwuchs und die Keimzelle des heutigen Stammes bildete.

Das große Schaulager im Sommer 1991 dokumentierte das 10-jährige Wirken der Pfadfinder um Peter Bast. Dieses erfolgreiche Lager bestärkte einige Altpfadfinder in ihren Entschluss, etwas „zu tun“. Dank des Engagements von Jürgen Arweiler wurde 1992 der Förderverein St. Georg gegründet, in welchem heute etwa 90 Mitglieder sich dem Ziel verschrieben haben, die Pfadfinderschaft in Roden zu fördern und zu stärken.

Der Verein um den Vorsitzenden Peter Hafner konnte von der Pfarrgemeinde den alten Kindergarten langfristig pachten und somit dem Pfadfinderstamm eine feste Bleibe, das lang herbeigesehnte „Heim“, sichern

Grundlegende Renovierungs- und Umbaumaßnahmen waren erforderlich, viel Schweiß floss, bis im Mai 1995 der erste Bauabschnitt fertiggestellt war. Neben einem großen Gruppenraum entstanden neue Toiletten-, Dusch- und Waschräume. Die Außenanlage zeigte sich in neuer Gestalt, die Pfadfinder, heute fast mehr Mädchen als Jungen, nahmen ihr neues Heim begeistert an.

1997, rechtzeitig zum 50-jährigen Jubiläum, wurde der 2. Bauabschnitt übergeben. Ein weiterer Raum, als „Rittersaal“ bezeichnet, mit großem offenem Kamin (Pfadfinder aller Altersstufen brauchen eben ein Lagerfeuer), eine moderne Küche und eine weitere Toilettenanlage kamen dazu.

Möglich wurde dies durch die vielen, vielen freiwilligen Arbeitsstunden, durch finanzielle Unterstützung von der Stadt und dem Kreis Saarlouis, durch kleine und große Spenden privater Gönner.

1998 wurde Peter Bast in seiner jahrelangen Stavotätigkeit von seinem Sohn Jürgen Bast abgelöst.

Im Jahre 2005 konnten wir einen weiteren StaVo, Sebastian Hafner, für den Stamm gewinnen, sodass wir ab nun auch satzungsgemäß den Vorstand mit 2 Stammesvorsitzenden besetzt hatten.

Nach 10 Jahren übergab Jürgen Bast das Amt des StaVos an Markus Putze, der den Stamm zusammen mit Sebastian die nächsten 2 Jahre geführt hatte.

In diesem Jahr, 2008, wurde auch der Dachausbau des Pfadfinderheims durch Eigenleistung der Altpfadfinder beendet. Das alte marode Dach wurde abgetragen und durch ein Neues ersetzt. Im Zuge dessen wurde das Pfadfinderheim, um einen dritten Lager- bzw. Gruppenraum aufgestockt.

2010 wurde Julia Kavelius zur Stammesvorsitzenden gewählt. Somit war auch die Parität, die laut Satzung der DPSG gefordert wird, in unserem Stamm gegeben.

Im Jahre 2015 wurde beiden StaVos in Rahmen des Sommerfestes das Woodbadge durch den Diözesankuraten Martin Laskewicz überreicht.

Im selben Jahr wurde Peter Bast wieder Teil des aktiven Vorstandes und übernahm das Amt des Stammeskuraten. Somit war der Vorstand der DPSG Roden erstmals vollständig besetzt.